Man kann sich nicht jede Woche ein Ohr abschneiden
Manchmal braucht es eine simple Buchstabensuppe zum Glück.
Letzten Sonntag bekam ich nach dem Veröffentlichen meiner Kolumne ein paar Nachrichten. Ich fasse zusammen: Man sorgte sich um meinen Zustand. Mein Zustand war bis dahin eigentlich ganz okay gewesen. Wie man halt innerlich in Ordnung sein kann, nachdem man drei Abende in Folge „So Long, Marianne“ in der ARD-Mediathek geglotzt und jeden Felsen, jeden Weg, jede Bank, jeden Baum, jeden Esel der Insel erkannt hat: Ah, das ist doch da und dort und das kenne ich doch auch! Ich hielt das bewegte Bild so oft an, dass ich kaum vorwärtskam, spulte zurück, ging ins Detail, die Kleider, die Gassen, die Winkel, alles vertraut. Und gleichzeitig fremd, weil schon so lange nicht mehr 1960 auf Hydra ist. Das Licht, diese verflucht schöne Liebe, das Leiden. Jedes Wesen, das einen Puls hat, wäre danach lädiert gewesen.