Out Of Office Reply:
Bin jetzt ne Woche weg, werde meinen Laptop leider daheim vergessen, haha, aber hier noch schnell "How to pack for a brat summer"...
Sieben Sundresses und sieben Tage Urlaub auf meiner griechischen Lieblingsinsel vor mir: Montagmorgen, 11 Uhr 10 HAM-ATH. Das Wort Sundress klingt mondäner als Sommerkleid. Ich glaube, reiche Leute sagen das. Habe sie gerade alle gebügelt, die Sundresses: Das bodenlange Spaghettiträgerkleid mit den Tupfen von Hanna. Das apricotfarbene durchgeknöpfte Vintage Max Mara Weekend Leinenkleid. Die matchafarbene Tunika mit den weißen Blüten. Das lindgrüne mit den Blümchen von Rouje, das ich vor Jahren mal auf eBay Kleinanzeigen fand. Das olle kleine, 20 Euro Burberry Seidenslipdress, das ich am liebsten auf dem Weg zum Spilia oder Baby Beach (heißt echt so) trage, weil es viel weniger fragil ist, als es wirkt, man im Handumdrehen ausgezogen ist und es sogar Sonnencreme verzeiht. Und dann noch das neue gestreifte Charmian Clift Set, das ich nicht mal in die Nähe von irgendeiner Creme lassen und mit dem ich literarisch tuend mit meiner Brille auf der Nase bei Tassos im Café sitzen, lesen und ein Frappé trinken werde - an einem kühlen Morgen bei 35 Grad.
Sind das schon sieben? Nein, eins fehlt noch. Es gibt nur sechs für sieben Tage, stelle ich grad fest. Kein Grund zur Panik, habe eben den gemusterten Stapel auf dem Stuhl in der Ecke entdeckt, darunter der Jumpsuit von Isabel Marant, den ich schon vor dreizehn Jahren in Indien trug, als ich Durchfall und ein gebrochenes Herz hatte. Nein, das eine hing nicht mit dem anderen zusammen, war aber beides so beschissen, dass ich weder Indien noch Liebe jemals wieder in mein Leben lassen wollte. Es kam anders, weil es immer anders kommt. Früher war ich mal Stewardess, ich habe das Reisen also professionell bei der Lufthansa gelernt, war viele Jahre fasziniert davon, dass man 12 Stunden lang Müll mit einem Wägelchen einsammelt, paar Marlboro Lights in der Galley raucht und bums biste in Rio. Oder Mexico. Oder Singapur. Oder in Mumbai, als es noch Bombay hieß. Das war ne tolle Zeit und ich bin heilfroh, dass ich das erlebt habe, bevor es Social Media gab. Wir waren da, wo wir waren, nur für uns. Niemand sah zu. Das war oft auch besser so. Einmal hatte ich in Delhi Sex mit einem Co-Piloten aus Aachen. Die Crew hatte mindestens so viele Drinks in der Hotelbar wie Special Meals auf dem Flug von Frankfurt nach Delhi beladen waren. Irgendwann in dieser Nacht schossen wir Fotos mit meiner Kamera, also der Co-Pilot und ich, auf seinem Hotelzimmer.