




… letzte Woche habe ich hier eine Geschichte vorgelesen, also den ersten Teil davon. Zum Anhören: In der Mail steht oben rechts “View in Browser”. Da bitte draufklicken, Browser (Safari, Firefox, Google Chrome, Whatever) öffnet sich und man gelangt zu der Suse In Your Pocket Page (oder alternativ hier auf diesen türkis unterlegten Link klicken). Nach unten scrollen und die Datei abspielen. Da einige damit Probleme hatten, erwähne ich es lieber noch mal so detailreich. Und weil es insgesamt 20 Minuten sind, die ich quatsche, habe ich die beinahe aus dem Hirn radierte Story aus den 2000ern in zwei verdauliche Stücke geteilt. Ganz unten heute - für paid subscribers- der zweite Part.
Nächste Woche kommen wieder getippte Worte: Über meine voraussichtlich nicht vorletzte Verpuppung, die Tarotkarte, die ich passend zu den Seesternen an der Nordsee am 1.Januar gezogen, über das Buch, das ich gelesen und über den kühnen Plan, den ich für 2024 gefasst habe - und den ich gleichermaßen fürchte und feier.
Thank you for coming,
Suse ❤
Ich habe einen Kater in Berlin, Teil 2:
In der Paris Bar saß Wolfgang Joop vor einem Tablett Austern und begrüßte irgendeinen großen Reporter mit dem wir kamen, begrüßte zwangsläufig auch uns. Wir standen unbeholfen zwischen deutscher Prominenz und ich hatte keine Handtasche dabei. Wir blieben, natürlich, und tranken, als gäbe es kein Morgen. Als gäbe es kein Morgen. Kein Morgen. Wolfgang Joop schrie quer über den Tisch, er habe sein neues Buch fertig und irgendein Kölner Musiksendungsmoderator stellte ungefragt fest, der Film habe ihm gut gefallen, “weil man den Schauspielern die Chance gegeben hat, zu zeigen, was sie können.” Er war jung und lächelte freundlich. Joops helle Muse und Model bekam in ihrer Korsage kaum Luft und verabschiedete sich bald. Lottes Chef bestellte eine Flasche Sauvignon und erzählte nochmal, dass er seinen alkoholfreien Monat habe. Und Wolfgang Joop sagte, jaja, er auch, und nahm noch einen Schluck Rotwein, der seine trockene Unterlippe lila färbte. Er trug ein schwarzes Hemd, auf dem zwei kleine, weiße Flecken waren und er klang so, als würde er mit sich selbst sprechen, als habe er das alles schon tausendfach erzählt und niemand habe ihm zugehört. Dabei klopfte er mir von Zeit zu Zeit auf meine Puffärmelbluse. Ich mochte das. Vielleicht weil mich an diesem Abend zum ersten mal jemand sah. Danach war mir schwindelig. Der Reporter sagte, ich sähe so anständig aus, bei mir könne man bestimmt einen Kredit aufnehmen. “Im Gegensatz zu deiner Freundin, da kann man ja Dessous Studien betreiben.” Wie einfach, man zieht eine hochgeschlossene Bluse an und ist anständig. Später rief seine Frau auf dem Handy an und der Tisch war plötzlich stumm. Mitten in der Nacht ruft seine Frau an, sitzt in einer anderen Stadt und kann nicht schlafen, weil ihr Mann in der Paris Bar sitzt und Scheiße redet. Und der Mann kehrt zurück mit nichts in den Händen als einer Wimperntusche für große Augenblicke…
Hier drauf klicken für den ersten Teil, falls noch nicht gehört. Und jetzt kommt der zweite, viel Vergnügen: